Um die Erfassung und Dokumentation historischer Kulturlandschaftsteile mit ehrenamtlich Engagierten zu erleichtern und zu verstetigen, wurden im Rahmen des Projekt Spurensuche Niedersachsen Digital (2020 bis 2023) digitale Erfassungs- und Eingabemöglichkeiten geschaffen und deren Anwendung begleitet. Eine App für Mobilgeräte ermöglicht nun die einfache Erfassung im Gelände. Die Handhabung wird in einem anschaulichen Handbuch erläutert.
Als technische Grundlage und Basis dient die Kulturlandschaftserfassungs-Plattform KLEKs.
Finanziell unterstützt wurde das Vorhaben von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung (NBU) und inhaltlich begleitet von den Fachgruppen des NHB. Kooperationspartner sind u.a. das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD), der Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. sowie die Ostfriesische Landschaft.
Das Projekt wird gefördert von:
Kulturlandschaftserfassung in Niedersachsen
Der Erhalt von historischen Kulturlandschaftsteilen leistet einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung des Naturhaushaltes und des Landschaftsbilds, denn es handelt sich dabei meist um strukturgebende und vernetzende Elemente (Alleen, Hecken und Wege), Kleingewässer (ehemalige Ton- oder Rottekuhlen) oder andere artenreiche Biotope, die oft an der Schnittstelle zwischen Natur- und Kulturdenkmal einzuordnen sind.
Die Erfassung historischer Kulturlandschaftsteile durch Ehrenamtliche fördert zudem die lokale Identität und sensibilisiert das Bewusstsein für Erhaltens- und Schützenswertes. Überdies tragen häufig nur die profunde Ortskenntnis, lokale Präsenz und die Kontakte der lokalen und regionalen Akteure dazu bei, schützenswerte Objekte in der Landschaft auffinden, erkennen und erhalten zu können.
Zielgruppen und Ergebnisse
Das Projekt richtet sich in erster Linie an kulturhistorisch und/oder naturkundlich interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für den schonenden und bewussten Umgang mit der Landschaft und Geschichte ihrer Heimat engagieren und zum nachhaltigen Schutz von Kulturlandschaftsteilen und des Landschaftsbildes beitragen wollen.
Die digital erfassten Kulturlandschaftsteile nutzen der interessierten Öffentlichkeit, indem sie Erholungssuchenden und Touristen als Grundlage für ihre Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Natur und Landschaft dienen, aber auch Ausflugs- und Bildungsprogramme planenden Touristikern sowie Schulen und Bildungsträgern wie VHS oder LEB Hilfen und Grundlagen für ihre Angebote liefern. Die in der KLEKs-Datenbank erfassten Objekte sind grundsätzlich frei und öffentlich zugänglich und können von registrierten Nutzern erweitert werden.
Natur- und Denkmalschutzbehörden, Forst-, Bau- und Planungsverwaltungen, Ratsmitglieder, privatwirtschaftliche Planungsbüros sowie Forschungseinrichtungen, sollen zukünftig digital erfasste Kulturlandschaftsteile besser berücksichtigen können.