Bergbau, Industrie, Handel und Gewerbe

Bergbaubauwerke

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Bauwerke im Zusammenhang mit Bergbau, u. a.:

  • Fördergerüst: meist aus Stahl gefertigtes Gerüst über der Öffnung eines  Schachts zur Förderung von unter Tage abgebauten Materials.
  • Bohrturm: In der Regel aus Stahl gefertigtes Gerüst zur Suche nach nutzbaren Gesteinen, Flüssigkeiten (z. B. Erdöl) oder Gasen.
  • Schachthaus (im Harz Gaipel): wie Fördergerüst, jedoch in ein Haus integriert.
  • Lagerhaus, Magazin, Schuppen: zur Aufbewahrung von Materialien, Erzen, Kohlen usw.
  • Zechenhaus: Betriebs- und Verwaltungsgebäude einer Grube.
  • Hub- bzw. Grabenhaus: Wohnung, Büro und Magazin für das Aufsichtspersonal der Teiche, Gräben und Pumpstationen.
  • Scheidehaus (im Harz auch Bucht): einfache Hütte, wo im Eigenlehnerbergbau das Erz sortiert und gelagert wurde.
  • Pochwerk: wasserradbetriebene Zerkleinerungsanlage von Erzen, üblich bis Mitte 19. Jh., i. d. R. durch einen Pochgraben oder eine Rösche (flacher unterirdischer Graben, eine Art Stollen) mit Bachwasser versorgt.
  • Erzwäsche: Gebäude zur nassmechanischen Trennung des Erzes.
  • Bergschmiede: nahe eines Bergwerkes gelegener Gewerbebetrieb zur Fertigung und Reparatur von Geräten, i. d. R. mit Wasserkraft betrieben.

 

Kulturgeschichte:

Historische Bauwerke und Anlagen können bedeutende Zeugnisse der Bergbaugeschichte sein. In Bergbauregionen sind sie typische Bestandteile der Landschaft und für deren Eigenart von großer Bedeutung.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

In den nds. Bergbaugebieten, v. a. im Harz. Weil oberirdische Fördereinrichtungen wie Fördertürme nach Einstellung des Betriebes i. d. R. entfernt werden, sind sichtbare historische Zeugnisse selten.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Die o. g. Bauwerke des Bergbaus werden insbesondere im Harz von den Behörden der archäologischen bzw. der Baudenkmalpflege erfasst und vom NLD ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. In anderen Regionen jedoch bleiben einzelne Einrichtungen in der freien Landschaft bzw. ihre Relikte oft unberücksichtigt und sollten dem NHB gemeldet werden.

 

Literaturtipps: Ließmann (1997), Römhild (1987), Segers-Glocke (2000)

Schacht Konrad, Salzgitter (Foto: Gerhard Friedrich)


Glashütte

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Ort zur Herstellung von Glas. Äußere Merkmale jüngerer Glashütten sind seit 1870 eine spezielle Dachform des Glashüttengebäudes sowie ein Schornstein. Das Dach war als Satteldach konstruiert und hatte einen zusätzlichen Dachlüfter, einen kleinen seitlich offenen Aufsatz zum Entweichen der Hitze.

Kleine Erdhügel von 3-4 m Durchmesser und ca. 80 cm Höhe können die Reste frühneuzeitlicher und mittelalterlicher Glashüttenöfen sein. In ihnen können Fundamentreste (zinnoberrot gefärbte, durch Hitze­ein­wir­kung scharfkantig gebro­chene und muschelförmige Steine) zu finden sein. Von gewöhn­lichem Wurzeltelleraufwurf unter­scheiden sich die Hügel durch das Fehlen der Wurzelteller­grube. Kennzeichnend kann das gemein-same Auftreten dreier ehemaliger Öfen (Hügel) sein, die zum Vorbrennen, Schmelzen und langsamen Abkühlen benötigt wurden.

 

Kulturgeschichte:

Zur Glasherstellung werden vor allem reine Quarzsande, Pottasche oder Soda, Kalk und Feuerholz benötigt. Aufgrund günstiger Rohstoffbezugsmöglichkeiten entwickelten sich in Niedersachsen bereits im 11. Jahrhundert erste Wanderglashütten, d. h., die Glashütten folgten dem Rohstoff Holz, der in großen Mengen benötigt wurde. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts kamen größere ortsfeste Betriebe auf, der bedeutendste war die 1744 gegründet Glashütte in Grünenplan am Hils, die ihren Holzbedarf dank der Wiederauffors­tung des Sollings decken konnte. Daneben entstanden auch Betriebe, die ihre Energie aus Steinkohle (z. B. Osterwald) oder Torf (z. B. Raum Oldenburg oder Teufelsmoor) bezogen.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Historische Glashütten waren vor allem in ausgedehnten Waldgebieten verbreitet, z. B. im Weserbergland oder im Harz. Sie lagen i. d. R. nur wenige Meter entfernt von einem Gewässer und nahe einem Transportweg.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Gebäude und Nebenanlagen historischer Glashütten werden i. d. R. von den Behörden der archäologischen oder der Baudenkmalpflege erfasst und vom NLD ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. Abseitige Anlagen und unscheinbare Relikte wie die o. g. Bodenmerkmale bleiben oft unberücksichtigt und sollten den archäologischen Denkmalbehörden oder dem NHB gemeldet werden.

 

Literaturtipps: Bloss (1977), Glocker (1992)

Faktorei der Glashütte Schorborn, Ldkr. Holzminden (Foto: Hilko Linnemann)

Halde

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Eine Halde (auch Kummerhaufen) ist eine Aufschüttung von bergbaulich gewonnenem, unsortiertem Gesteinsmaterial. Eine Berge- oder Grubehalde entsteht bei untertägigem Abbau (es gibt kaum eine Grube ohne Halde!). Von einer Abraumhalde spricht man bei Tagebaubetrieben oder  Stein­brü­chen. Eine Schlacken­hal­de besteht aus Abfallstoffen der Verhüttung und ist neben unscheinbaren Mauerresten das einzige Relikt einstiger Schmelzöfen. Bei einem hohen Anteil an Schwermetallen kann die Schlackenhalde eine spezielle Vegetation (Schwermetallflur) auf­weisen. Morphologisch lassen sich Hanghalden (am Hang aufgeschüttet), Plateauhalden (flach geschüttet, in ebenem Gelände) und steile Kegelhalden (z. B. Kalisalzbergbau) unterscheiden.

 

Kulturgeschichte:

Halden sind oft die einzigen übertägig sichtbaren Zeugnisse des historischen Bergbaus. Ihre kulturhistorische Bedeutung ist u. a. abhängig vom Alter, das von der Antike bis in die jüngste Vergangenheit reichen kann. Durch nochmalige Verhüttung (Schlackenhalden) oder durch Verwendung des Materials zum Wegebau können sie in ihrer Gestalt stark verändert sein.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Halden sind in allen Bergbaugebieten Niedersachsens verbreitet, z. B. im Harz, im Weserbergland (Deister, Bückeberg) oder im Osnabrücker Hügelland.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Halden sind im Gelände relativ einfach zu erkennen. Ober­halb liegende Gruben oder Stollen geben einen sicheren Hinweis, dass es sich nicht um na­türlich entstandene Erhebungen handelt. Im Harz werden Halden von den archäologischen Denkmalbehörden erfasst und vom NLD ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. Im übrigen Landesgebiet sollten historische Halden dem NHB gemeldet werden. Schwermetallhalden sind oft mit  Magerrasen bewachsen und dann nach § 28a NNatG unmittelbar geschützt.

 

Literaturtipps: Ließmann (1997), Römhild (1987) , Segers-Glocke (2000)

Halde Hohne, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Ehem. Schuttgrube Müden/Aller, Ldkr. Gifhorn (Foto: Florian Friedrich)

Seilbahnberg Lengede,Landkreis Peine

Kuhle

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Die Bezeichnung Kuhle dient hier als Sammelbegriff für Vertiefungen der Erdoberfläche, die durch obertägigen Abbau von mineralischen Rohstoffen entstanden sind; ausgenommen sind Vertiefungen durch Bergbautätigkeiten in Festgestein ( Pinge). Ihre Größe liegt zwischen wenigen Quadratmetern und vielen Hektaren (moderner Tagebau), ihre Tiefe kann 20 Meter und mehr betragen. Je nach Bodendurchlässigkeit und Grundwasserstand können Kuhlen nach Einstellung des Abbaus mit Wasser gefüllt sein (z. B. Ziegelteich, Baggersee).

 

Kulturgeschichte:

Nach ihrer historischen Funktion unterscheidet man:

  • Ton- und Lehmkuhlen (Ziegelteiche, Pott- oder Püttjergruben): Lehm und Ton dienten bereits in vorgeschichtlicher Zeit zur Herstellung von Gefäßen, später zur Wandauskleidung von Fachwerkhäusern und seit dem 13. Jahrhundert auch zur Herstellung von Ziegeln. Gebrannt wurde in Meiler- und Feldbrandöfen ( Ofen), seit Mitte des 19. Jahrhunderts in ortsfesten  Ziegeleien.
  • Sandkuhlen: Sand wurde und wird v. a. als Baustoff verwendet. In der Landwirtschaft kam er auch bei der Durchmischung schwerer Tonböden zum Einsatz.
  • Mergelkuhlen: Mergel diente v. a. im 18. und 19. Jahrhundert zur Verbesserung landwirtschaftlicher Böden (Kalkung) und ist daher oft kleinflächig und in bäuerlicher Eigenregie abgebaut worden. Seit Erfindung des Portlandzementes Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden großflächige Mergelkuhlen.
  • Teerkuhlen waren vom 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb, oft in Schacht-form mit hölzernem Ausbau versteift und meist kleinflächig (siehe Abb.). Der Teer wurde durch Abschöpfen des auf dem Wasser schwimmenden Öls aus der Kuhle gewonnen und diente als Schmierstoff, Arznei und lmprägnierungsmittel für Holz. Ölhaltiger Abraum in der Nähe von Teerkuhlen bildet kleine, oft wenig bewachsene Wälle und Haufen. Die Teervorkommen waren Ausgangspunkte für die ersten gezielten Ölbohrungen in Niedersachsen (in Wietze ab 1859).
  • Kieselgurkuhlen: Aus Kieselgur wurde im 19. und 20. Jahrhundert v. a. Dynamit hergestellt, daneben Putz- und Wärmeisolationsmittel.
  • Raseneisensteinabbau: Raseneisenstein wurde von der Vorgeschichte bis ins 19. Jahrhundert zu Eisen verhüttet, außerdem fand er aufgrund seiner Härte als Baumaterial Ver­wendung. Vorkommen von Raseneisenstein sind i. d. R. sehr oberflächennah und dünnschichtig, so dass historische Abbaustellen kaum in der Landschaft zu erkennen sind.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Ton-, Lehm- und Sand- und Mergelkuhlen sind in Niedersachsen weit verbreitet. Oberflächennaher Austritt von Teer beschränkt sich auf wenige Gebiete in den Räumen Celle, Peine, Braunschweig und das Emsland. Kieselgurabbau ist in Deutschland außer am Hohen Meißner in Hessen nur im Raum Bispingen-Munster-Unterlüß bekannt. Die Zentren niedersächsischer Raseneisensteingewinnung lagen im Emsland (Wietmarschen, Lingen, Meppen), in der Umgebung von Bad Bentheim und Oldenburg, im Wendland und im Raum Hannover-Celle.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Von den Denkmalbehörden werden historische Kuhlen i. d. R. nicht erfasst, wohl aber von den Naturschutzbehörden aufgrund ihrer Bedeutung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Ihre kulturgeschichtliche Bedeutung bleibt dabei jedoch oft unbekannt. Daher sollten historische Kuhlen dem NHB gemeldet werden. Hinweise auf ihr Vorkommen gibt z. B. der Niedersächsische Lagerstättenatlas (NAfLS 1952).

 

Literaturtipps: NAfLS (1952); speziell zu Raseneisenstein: Graupner (1982); zu Kieselgur: Grotjahn (1999) und Gemeinde Faßberg (1999); zu Teer: Hoffmann (1970).

Ehem. Tonkuhle, Ziegelei Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Ehemalige Mergelgrube als Wildtränke, Neuenkirchen Ldkr. Heidekreis (Foto: Florian Friedrich)

Gemeinschaftliche Mergelgrube Ilhorn, Ldkr. Heidekreis (Foto: Florian Friedrich)

Privater Lehmstich Leverdingen, Ldkr. Heidekreis (Foto: Florian Friedrich)

Schinderkuhle Bergen, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Sandkuhle Offensen, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Sandkuhle für Eisenbahnbau (OHE) Sülze, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Mergelkuhle, Gemeinde Neuschoo, Ldkr. Wittmund (Foto: Axel Heinze)

Sandwäsche, Neuhaus im Solling, Ldkr. Holzminden (Foto: Hilko Linnemann)

Meilerplatz

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Meilerplätze (auch Köhlerplatten) sind mehr oder weniger runde Plätze von bis zu zehn Metern Durchmesser, an dem Meiler stehen oder standen. Ehemalige Meilerplätze sind nur an Holzkohleresten im Boden zu erkennen, in Hanglage auch an einer ebenen, terrassenförmigen Ausbuchtung.

 

Kulturgeschichte:

Bei der Holzkohleproduktion (Köhlerei) legte man zunächst Meilergruben an. Im Mittelalter traten an ihre Stelle allmählich oberirdische Meiler. Dabei wird Holz konisch zu einem Hügel aufgeschichtet, mit Erde beworfen und von einem innen liegenden Hohlraum aus befeuert. In mehreren Tage glüht das Holz allmählich von innen nach außen durch (verkoksen). Weil Holzkohle beim Verfeuern viel höhere Temperaturen als Holz erreicht, kam sie im Mittelalter und in der frühen Neuzeit massenhaft in der Erzverhüttung, bei der Glasherstellung und anderen Produktionsverfahren zum Einsatz. So ging die Köhlerei meist mit massivem Waldraubbau einher (oft in  Niederwaldnutzung).

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Meilerplätze waren v. a. in waldreichen Mittelgebirgen mit Metall- oder Glashütten verbreitet, z. B. im Harz oder Solling.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Meilerplätze werden nur im Harz systematisch von den archäologischen Denkmalbehörden erfasst und vom NLD ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. In den übrigen Gebieten sollten Meilerplätze, die in der Landschaft zu erkennen sind, dem NHB gemeldet werden.

 

Literaturtipps: Hillebrecht (1982), Segers-Glocke (2000)

Ofen

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Unter Öfen werden hier Kalk- bzw. Gipsbrennöfen zur Herstellung von gebranntem Kalk bzw. Gips zusammengefasst. Öfen gibt es auch im Verhüttungswesen ( Bergbaubauwerke), bei der Glasherstellung ( Glashütte) oder in  Zie­geleien.

Historische Kalk- bzw. Gipsbrennöfen entwickelten sich von unscheinbaren Feldbrandöfen, die i. d. R. keine sichtbaren Spuren hinterlassen haben, über gemauerte, von oben befeuerte Schächte (evtl. mit Resten gesetzter Steine) zu im 19. Jahrhundert entstandenen Ringöfen mit Schornsteinen (vgl. auch  Ziegelei).

 

Kulturgeschichte:

Gebrannter Kalk entsteht durch Brennen von Kalkgestein unterhalb der Sintergrenze bei Temperaturen zwischen 1200 und 1400°, wobei CO2 ausgetrieben wird und Calciumoxid verbleibt. Durch Zusatz von Wasser entsteht gelöschter Kalk, der Verwendung beim Bauen (Mörtel) und in der Landwirtschaft (Kalkdüngung) findet.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Die Standorte von Kalk- und Gipsbrennöfen sind abhängig von geeigneten Lagerstätten. Gipsbrennöfen konzentrieren sich auf kleine Gebiete am südlichen Harzrand und im Weserbergland.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Von den Baudenkmalbehörden werden historische Kalk- und Gipsbrennöfen innerhalb von Siedlungen i. d. R. erfasst. Historische Anlagen und ihre sichtbaren Relikte in der freien Landschaft bleiben dagegen oft unberücksichtigt und sollten dem NHB gemeldet werden. Hinweise auf Öfen gibt der Niedersächsische Lagerstättenatlas (NAfLS 1952).

 

Literaturtipps: NAfLS (1952)

Kalkofen Heinsen, Ldkr. Holzminden (Foto: Hilko Linnemann)

Pinge

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Eine Pinge ist eine durch Bergbau entstandene Vertiefung. Man unterscheidet nach Gestalt und Ursache:

  • Abbaupingen sind durch Tagebau entlang einer oberflächennahen Lagerstätte entstanden sind. Sie sind mehrere Meter tief, oft langgestreckt, z. T. grabenförmig und je nach Beschaffenheit des Nebengesteins entweder steilwandig oder schüsselförmig flach. Mit­unter sind in ihnen noch Reste von Ausbauwiderlagern zu finden.
  • Schachtpingen sind Trichter von 5-20 m Durchmesser, die durch Nachsacken der Erde über einem aufgegebenen  Schacht entstanden sind.

 

Kulturgeschichte:

Das obertägige Graben ist die früheste Methode des Bergbaus und geht auf die Bronze- und Eisenzeit zurück. Im frühen Mittelalter kamen  Stollen und Schächte hinzu. Im Zuge von Probegrabungen können Abbaupingen noch im 19. Jahrhundert entstanden sein.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Pingen kommen in Niedersachsen nur in Bergbaugebieten vor, also v. a. im Harz, aber auch im Weserbergland (z. B. Deister, Bückeberg) oder im Osnabrücker Hügelland.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Nur im Harz werden Pingen (wie alle anderen Bergbaure­lik­te) systematisch vom NLD, Abt. Montanarchäologie, erfasst und ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. Im übrigen Landesgebiet sollten sie dem NHB gemeldet wer­den. Die Bestimmung ihres Alters ist oft nur für Fachleute und bei Auswertung historischer Karten und Urkunden möglich.

 

Literaturtipps: Agricola (1977), Ließmann (1997), Segers-Glocke (2000)

Erzpingen Hagen-a.T.W, Ldkr. Osnabrück (Foto: Christian Wiegand)

Saline

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Stätte zur Gewinnung von Salz aus Sole. Zu einer Saline gehörten i. d. R. Betriebsgebäude, teilweise Gradierwerke (mehrere Meter hohe, mit Schwarzdornreisig behängte Holzgerüste),  Gräben zur Wasserzu- und -ableitung und  Teiche.

 

Kulturgeschichte:

Die Lüneburger Saline wurde 956 erstmals urkundlich erwähnt und gilt damit als die älteste in Niedersachsen. Weil das Salz durch Sieden der Sole in Solepfannen gewonnen wurde, war der Holzbedarf einer Saline enorm und ging meist mit schwerem Waldraubbau und entsprechenden Folgen für das Landschaftsbild in der Umgebung einher.

In Salinen, deren Sole nur einen geringen Salzgehalt hatte, ließ man die Sole vor dem Sieden über Gradierwerke rieseln, um durch Verdunstung die Konzentration zu erhöhen und Holz beim Sieden zu spa­ren. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden herkömmliche Salinen zunehmend unproduktiv, v. a. seitdem 1901 das Vakuumverfahren, ein technisches Verfahren, entwickelte wurde, wobei der Sole das Wasser entzogen wird und Salz zurückbleibt. Der letzte mit Pfannen arbeitende Betrieb Niedersachsens ist die Saline Luisenhal in Göttingen.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Salinen gab es in Niedersachsen z. B. in Lüneburg, in Sülze (Ldkr. Celle), bei Schöppenstedt (Ldkr. Wolfenbüttel) oder bei Benthe/ Ronnenberg (Ldkr. Hannover).

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Historische Salinen werden i. d. R. von der Baudenkmalpflege erfasst und ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. Relikte wie Gräben, Gradierwerke oder Gebäude historischer Salinen sollten dem NHB gemeldet werden.

Literaturtipps: Emons & Walter (1986 und 1988), Volk (1984)

Rekonstruktion/Installation Saline in Sülze, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Installation Röhrendamm, Saline Sülze, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Schacht

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Senkrechter (früher auch stark geneigter) Zugang einer Grube. Man unterscheidet Hauptschächte zum Abtransport des geförderten Materials mittels  Fördergerüsten (siehe Abb.) von Wetterschächten und Lichtlöchern zur Belüftung.

 

Kulturgeschichte:

Schächte gehen auf das Mittelalter zurück. Seit Ende des 19. Jahrhunderts sind Hauptschächte stets senkrecht und mit rundem Querschnitt gebaut worden.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

In den niedersächsischen Bergbaugebieten Harz, Weserbergland (z. B. Deister, Bückeberg) und Osnabrücker Hügelland. Häufig sind Schächte nur an alten Fördergerüsten, an  Schachtpingen oder an  Schachthäusern zu erkennen. Viele Schächte wurden aus Sicherheitsgründen verfüllt und sind oberirdisch nicht sichtbar.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Historische Schächte bzw. ihre Relikte werden nur im Harz systematisch von der Denkmalpflege erfasst. In anderen Gebieten Niedersachsens sollten sichtbare Relikte dem NHB gemeldet werden.

 

Literaturtipps: Agricola (1977), Ließmann (1997), Römhild (1987), Segers-Glocke (2000)

Schacht Osterwald, Ldkr. Hameln (Foto: Christian Wiegand)

Steinbruch

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Aufschluss zum Abbau von Steinen als Baustoff. Steinbrüche können zwischen wenigen Quadratmetern und vielen Hektar groß sein und entsprechend hohe Wände aufweisen. In ihrer Nähe können  Hohlwege infolge des Abtransports,  Halden oder  Steinhauerplätze zu finden sein.

 

Kulturgeschichte:

Steinbrüche sind schon aus vorgeschichtlicher Zeit bekannt. Man brach den Stein mit Hilfe von Hebeln und Holzkeilen oder im Winter durch das Füllen von Wasser in Hohlräume (Frostsprengung). Schwarzpulver kam später in Einzelfällen zur Lockerung zum Einsatz. Im 19. Jh. nahmen Steinbrüche stark zu, weil Natursteine (neben Zie­gel­stei­nen) zunehmend auch beim Bau von Bauernhäusern verwendet wurden und allmählich das traditionelle Fachwerk ablösten (u. a. wg. geringerer Feuergefahr).

 

Vorkommen/ Verbreitung:

In Gebieten mit anstehenden Felsgesteinen weit verbreitet.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Historische Steinbrüche sind i. d. R. in historischen Karten verzeichnet. Hinweise gibt auch der Niedersächsische Lagerstättenatlas (NAfLS 1952). Der NHB sammelt Meldungen von historischen Steinbrüchen, die im 19. Jh. oder früher entstanden und in ihrer historischen Ausprägung noch erkennbar sind.

 

Literaturtipps: NAfLS (1952), Stadt Barsinghausen (1994)

Steinbruch Arholzen, Ldkr. Holzminden (Foto: Hilko Linnemann)

Steinbruch Arholzen, Ldkr. Holzminden (Foto: Hilko Linnemann)

Stollen

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Ein Stollen ist ein unterirdischer horizontal oder schräg (im Gegensatz zum vertikalen  Schacht) angelegter Gang im Bergbau. Stollen dienen zum Aufschluss der Lagerstätte (Suchstollen, „Versuchörter“), zur Förderung (Förderstollen, Tagesförderstrecken) und zur Luftzufuhr („Bewetterung") sowie zur Entwässerung (Wasserlösungsstollen, Erbstollen) des Bergwerks (Grube). Obertägig sichtbar sind nur die Stolleneingänge (Stollenmundlöcher), die unterhalb oft eine  Halde aufweisen.

 

Kulturgeschichte:

Stollen wurden bereits im Mittelalter angelegt. Besondere Denkmale der Technikgeschichte sind u. a. die Oberharzer Wasserlösungsstollen ,,Tiefer-Georg-Stollen" (1799 vollendet, 25,9 km lang) und ,,Ernst-August-Stollen" (1864, 33 km).

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Stollen sind in Bergbaugebieten verbreitet, in Niedersachsen im Harz, im Weserbergland (z. B. Deister, Bückeberg) und im Osnabrücker Hügelland. Historische Stollen sind vielfach verfallen; oft zeugt nur eine Einmuldung oder eine Wasseraustrittstelle am Hang vom einstigen Mundloch.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Stollenmundlöcher sind in früheren Ausgaben der Topographischen Karte 1:25.000 eingezeichnet, in aktuellen Ausgaben zum Schutz von Fledermäusen nicht. Obertägig sichtbare Stollenmundlöcher (zusammen mit ihren ggf. dazugehörenden Halden und sonstigen Einrichtungen) sollten dem NHB gemeldet werden. Im Harz werden sie bereits von der archäologischen Denkmalpflege erfasst.

 

Literaturtipps: Krenzel (1996), Ließmann (1997), Römhild (1987), Segers-Glocke (2000)

Torfstich

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Längliche, max. 2 m tiefe, i. d. R. mit Wasser vollgelaufene eckige Gruben (Pütten) zur Gewinnung von Schwarztorf durch Handabbau (siehe Abb. Kap. 1.3.5). Oft sind die Pütten durch Wege erschlossen und liegen im Abstand von 1-2 m parallel nebeneinander.

 

Kulturgeschichte:

Schwarztorf wurde schon vor mindestens 2000 Jahren bis in die 1980er Jahre per Hand abgebaut und als Brennmaterial verwendet, v. a. in waldarmen Gebieten. Meist legte man Jahr für Jahr neue Pütten an, weil die alten schnell ausgetorft waren und mit Wasser vollliefen. Der über dem Schwarztorf liegende Weißtorf diente als Einstreu in Ställen. Handtorfstiche sind kulturgeschichtliche Zeugnisse und zugleich von Bedeutung für den Naturschutz.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Handtorfstiche hat es im moorreichen Niedersachsen fast überall gegeben (siehe Abb. Kap. 1.3.5), selbst in den Mittelgebirgen (z. B. Harz, Solling). Verbreitungszentren waren das Emsland, Ostfriesland oder das Elbe-Weser-Dreieck.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Vorkommen historischer Handtorfstiche sollten dem NHB gemeldet werden. Aufgrund ihrer Bedeutung für den Naturschutz liegen sie oft innerhalb von Natur- oder Landschaftsschutzgebieten.

 

Literaturtipps: Carstensen (1985), Göttlich (1990), Succow & Jeschke (1990)

Torfstich Abbaukante bei Wohlde, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Torfstich Kleines Moor, Hohne Ldkr. Celle (Foto: Gerhard Friedrich)

Torfstich Kleines Moor, Hohne Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Torfstich Altwarmbüchen, Region Hannover (Foto: Christian Wiegand)

Werkstätten

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Einrichtungen zum Betreiben eines Handwerks. Von den vie­len verschiedenen Werkstatttypen seien hier Töpfereien, Schmieden und Stein­hau­er­plätze herausgegriffen, die wegen der gewünschten Nähe zum Rohstoff oder der von ihnen ausgehenden Brandgefahr oft am Ortsrand oder in der freien Landschaft angesiedelt waren und daher die Kulturlandschaft in besonderer Weise prägen können.

 

Kulturgeschichte:

Töpfern war schon in der Steinzeit verbreitet, vor allem zur Herstellung von Gefäßen. Das Handwerk ist abhängig vom Vorkommen geeigneter Lagerstätten ( Kuh­le), was zur Ausbildung lokaler Töpfereihochburgen führte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann mit der Industrialisierung der Rückgang der Töpfereibetriebe. Ebenso wie das Töpfern wird das Behauen von Steinen von der Urgeschichte bis heute ausgeübt. Bis Mitte des 20. Jh. sind dabei Werkstätten unter freiem Himmel in unmittelbarer Nähe zu Gesteins­vorkommen durchaus üblich gewesen.

Das Schmieden hatte im ländlichen Raum eine große Bedeutung, vor allem seit Verbreitung des Hufeisens im 9. und 10. Jahrhundert. Oft versorgte ein Betrieb mehrere Dörfer. Mit dem Rückgang von Pferden in der Landwirtschaft sind viele Schmieden aufgegeben oder in Reparaturwerkstätten umgewandelt worden.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Töpfereien konzentrierten sich auf Gebiete mit lokal günstigen Tonvorkommen, Schmieden waren landesweit verbreitet, für die Energieversorgung waren waldreiche Gebieten besonders geeignet ( Köhlerei).

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Werkstätten aller Art innerhalb von Siedlungen werden von der Denkmalpflege zuverlässig erfasst. Gebäude bzw. deren Relikte in der freien Landschaft können übersehen worden sein und sollten dem NHB gemeldet werden.

 

Literaturtipps: Zu Schmieden: Vogtherr (1979); zu Töpfereien: Stephan (1981), Seg­schneider (1983)

Windmühle

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Mit Windkraft betriebene Anlage zum Mahlen von Getreide oder zum Antrieb anderer Anlagen (vgl.  Wassermühle). Die beiden wichtigsten Windmühlentypen sind die Bock- und die Holländerwindmühle. Bei der Bockwindmühle ist die gesamte Mühle auf einem Gelenk (Bock) drehbar, bei der Holländerwindmühle nur die Kappe mit den Flügeln. Nach ihrer Funktion sind z. B. zu unterscheiden: Getreidemühlen, Ölmühlen, Schrot- und Häck­selmühlen, Gipsmühlen, Lohmühlen (Lederverarbeitung), Walk­mühlen (Tuchver­arbei­tung), Papiermühlen, Pulvermühlen, Mergelmühlen, Knochenmühlen, Elektromühlen u. v. a.

 

Kulturgeschichte:

Bockwindmühlen gab es in Niedersachsen vermutlich sei dem 12. Jahrhundert. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurden sie allmählich von Holländerwindmühlen abgelöst, die in den Niederlanden zum Antrieb von Entwässerungspumpen entwickelt worden waren. Zur Kulturgeschichte von Windmühlen siehe auch  Wassermühle.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Windmühlen waren im windreichen niedersächsischen Flachland weit verbreitet. Im Hügelland konzentrierten sie sich besonders auf gewässerarme Gebiete, wo die Anlage von Wassermühlen nicht möglich war, und nahmen dort v. a. exponierte Kuppen ein. Gemessen an ihrer früheren Häufigkeit sind sie selten geworden, vielerorts aber noch vorhanden, wenn auch in unterschiedlich gutem Erhaltungszustand.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Windmühlen werden von der Baudenkmalpflege syste­matisch erfasst und i. d. R. ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen.

 

Literaturtipps: Kleeberg (1978), Landschaftsverband Weser-Hunte e. V. (1998), Möl­ler (1984), Weßling (2000)

Bockwindmühle Winsen/Aller, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Mühle Voss, Lachendorf, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Metzingsche Mühle, Ldkr. Peine (Foto: Gerhard Friedrich)

Ziegelei

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Anlage zur Fertigung von Ziegelsteinen, bestehend aus einem Brennofen mit Schornstein sowie Anlagen zur Formung, Trocknung (Freiluftschuppen) und Lagerung der Steine. Benachbart sind häufig  Ton- bzw. Lehmkuhlen, evtl. auch  Seil­bahnen zur Belieferung aus entfernt liegenden Vorkommen.

 

Kulturgeschichte:

Ziegel werden seit etwa 6.000 Jahren gebrannt, zunächst in Mesopotamien und in der Nilebene. Die Römer verbreiteten die Ziegelherstellung nördlich der Alpen. Bis zum 19. Jh. wurde bei uns meist in kleinem Stil in temporären Meiler- und Feldbrandöfen gebrannt, ab dann in ortsfesten Ziegeleien. Zeitgleich stieg die Nachfrage nach Ziegeln an, u. a. weil Fachwerkhäuser aus Mangel an Bauholz und aus Brandschutzgründen unpopulär wurden. Einen weiteren Boom löste die rege Bautätigkeit der Gründerzeit (ab 1870) aus. Besonders vielen Veränderungen war der Brennofen unterworfen, der sich vom Ein- und Zweikammerofen über den Zickzack- und Ringofen zum heutigen Tunnelofen entwickelte.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Standorte von Ziegeleien sind abhängig von Lagerstätten (Lehm mit ausreichenden Tonanteilen), Brennmaterial (örtlich z. B. Torf) und Absatzmärkten. Schwerpunkte sind z. B. die Kleivorkommen in See- und Flussmarschgebieten und Vorkommen des Lauenburger Tons (nördlich der Linie Groningen-Bremen-Hamburg). Während zu Beginn des 19. Jh. eine bemerkenswerte Ziegeleiendichte zu verzeichnen war, konzentriert sich die Herstellung heute auf wenige Werke.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Von den Denkmalbehörden werden Ziegeleien innerhalb von Siedlungen i. d. R. erfasst. Sichtbare Relikte von Meiler- oder Feldbrandöfen sowie historische Ziegeleien in der freien Landschaft oder ihre Einrichtungen sollten dem NHB gemeldet werden. Einen Hinweis auf historische Ziegeleien und deren Tonvorkommen gibt der Niedersächsische Lagerstättenatlas (NAfLS 1952). Die Landschaftsplanung sollte Ziegeleien als regionaltypische Land­schaftsbestandteile, die zusammen mit Ziegelbauten und Lehm- bzw. Tonkuhlen die Eigenart einer Landschaft prägen können, berücksichtigten.

 

Literaturtipps: NAfLS (1952), Rupp & Friedrich (1988), Schyia (2000)

Ehemaliger Trockenschuppen Ziegelei, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

Zuckerfabrik

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Anlage zur Zuckerherstellung aus Zuckerrüben.

 

Kulturgeschichte:

Die Möglichkeit der Zuckergewinnung aus Zuckerrüben hatte zwar schon 1747 Andreas Sigismund Marggraf entdeckt. Die erste niedersächsische Zuckerfabrik entstand aber erst 1836 in Braunschweig. Mitte des 19. Jahrhunderts erlangte die Zuckerrübe in den fruchtbaren Lössregionen Niedersachsens immer größerer Bedeutung und war dort zusammen mit Kalidünger Ursache eines großen landwirtschaftlichen Aufschwungs. Aus­druck des neuen Wohlstandes waren „Rübenburgen“, repräsentative bäuerliche Wohnge­bäude. Die Zahl der niedersächsischen Zuckerfabriken ist von ursprünglich 80 auf 10 zurück­gegangen.

 

Vorkommen/ Verbreitung:

Schwerpunkte des Zuckerrübenanbaus und damit auch von Zuckerfabriken sind die fruchtbaren Lössregionen zwischen Helmstedt und dem Steinhuder Meer, die lössbedeckten Becken und Täler des niedersächsischen Hügellandes und das Uel­zener Becken.

 

Erfassung/ Gesetzlicher Schutz:

Historische Zuckerfabriken werden i. d. R. von den Denk­malbehörden erfasst.

 

Literaturtipps: Küster (1995), Kufferath-Sieberin (1955), Paes (1968)

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.