Auf seinem 98. Niedersachsentag in der Samtgemeinde Artland veranstaltete der Niedersächsische Heimatbund gemeinsam mit der Samtgemeinde Artland, dem Landkreis Osnabrück und dem Kreisheimatbund Bersenbrück eine Tagung zum Thema: Reformation: Umbrüche als Motoren für Veränderungen. Die Teilnehmer waren eingeladen, anlässlich des 500. Jubiläums der Reformation über deren Bedeutung und Folgen in den Bereichen Landschaft, Geschichte, Sprache und Baukultur im Artland und darüber hinaus zu diskutieren.
In seinem einführenden Vortrag warf Herr Prof. Dr. Arnd Reitemeier von der Georg-August-Universität Göttingen einen Blick auf die glaubens- und gesellschaftspolitischen Folgen der Reformation in Niedersachsen. Dabei führte er besonders die territorialen Besonderheiten und chronologischen Unterschiede an.
Nach diesem Impulsvortrag begann die Podiumsdiskussion, moderiert von Dr. Susanne Tauss vom Landschaftsverband Osnabrücker Land. Gemeinsam mit den Experten des Podiums aus den Bereichen Baukultur, Sprache, Geschichte und Landschaft wurde facettenreich über die Frage diskutiert, für welchen Bereich die Reformation eher Veränderung oder Kontinuität bedeutete. Die Beiträge von Herrn Herbert Schuckmann, Heinrich Siefer, Prof. Dr. Gerd Steinwascher und Rolf Wellinghorst regten zu zahlreichen Wortmeldungen aus dem interessierten Publikum an, wobei besonders über die Veränderungen in der Verwendung der niederdeutschen Sprache diskutiert wurde.
Reformation: Kontinuität oder Veränderung? Auch 500 Jahre nach dem Thesenanschlag Martin Luthers zeigt sich auch auf dem Niedersachsentag, wie viel Diskussionsstoff die direkten und indirekten Folgen der Reformation auch heute noch bieten.
Am Sonnabendvormittag wurde als Höhepunkt des Niedersachsentages wie gewohnt der Austausch von ROTER MAPPE 2017 und WEISSER MAPPE 2017 vollzogen. Mit diesem wirksamen und einmaligen Instrument haben wir und unsere Mitglieder die Möglichkeit, Themen im Umwelt-, Denkmal-, Geschichts-, Archäologie-, Kulturlandschafts- und im Niederdeutschbereich kritisch und lösungsorientiert zu stellen. Der kritische Bericht zur Heimatpflege in Niedersachsen stellt alljährlich die wichtigsten Fragen an die Landesregierung, die von den Mitgliedern und den Gremien des Heimatbundes erarbeitet wurden.zeigt sich auch auf dem Niedersachsentag, wie viel Diskussionsstoff die direkten und indirekten Folgen der Reformation auch heute noch bieten.
Am Sonnabendnachmittag bildeten drei Exkursionen den Abschluss des Niedersachsentages 2017. Die Besucher hatten die Möglichkeit an einer Busexkursion zu den Reformationsschätzen des Artlands, einer Führung durch das Hermann-Bonnus-Geburtshaus und durch die Reformationsgeschichte der Stadt Quakenbrück teilzunehmen.