Bereits seit 1999 erfasst der Niedersächsische Heimatbund e.V. (NHB) unter Mitwirkung ehrenamtlicher Personen aus seinen Mitgliedsverbänden historische Kulturlandschaftsteile und inventarisiert sie mit dem Ziel, ihrem schleichenden Verlust entgegenzuwirken.
Etwa 3.200 Kulturlandschaftsteile wurden dem NHB seitdem in Form analoger Erfassungsbögen gemeldet. Der überwiegende Teil wurde bereits in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem NLD in die verwaltungsinterne ADABweb übertragen und steht somit zukünftig bei Planungsvorhaben zur Verfügung. Über den öffentlich zugänglichen Digitalen Denkmalatlas des Landes Niedersachsen (DDA) sollen ausgewählte Kulturlandschaftsteile in Zukunft auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden.
Was sind Historische Kulturlandschaftselemente?
„Historische Kulturlandschaftsteile sind sichtbare ortsfeste historische Teile oder kleine Flächen der Kulturlandschaft, die von früheren Gesellschaften aufgrund damals geltender Verhältnisse geschaffen wurden, z.B. Lesesteinwälle, Wölbäcker, Furten, Grenzsteine, Streuobstwiesen, Rottekuhlen, Rieselwiesen oder Ackerterrassen. Sie können das Ergebnis einer gezielten Anlage (z.B. Stauwehr) oder „nebenbei“ entstanden sein (z.B. Hohlweg). Viele historische Kulturlandschaftsteile sind auf bestimmte Regionen beschränkt, weil sich frühere Generationen den naturräumlichen Gegebenheiten stärker als heute anpassen mussten, z.B. Wiesenbewässerung zur Düngung nährstoffarmer Geestgebiete, Wurten und Deiche entlang der See- und Flussmarschen, Wallhecken und Heiden in der Geest, Plaggenesche in Westniedersachsen oder Torfstiche in Moorgebieten“
(Wiegand, Christian: Spurensuche in Niedersachsen – Historische Kulturlandschaften entdecken. Hannover, 2002).