Merkmale, Morphologie, Typologie:
Wölbäcker (Hochäcker) bestehen aus parallelen, langgestreckten (→Langstreifenflur) und in der Mitte erhöhten Ackerbeeten (Ackerstreifen), die in der Breite meist nur 8 bis 20 Meter messen und gegenüber den dazwischen liegenden Furchen um bis zu 1 m erhöht sind. Für den Laien sind Wölbäcker nur schwer zu erkennen.
Kulturgeschichte:
Wölbäcker entstanden meist im Mittelalter durch das Zusammenpflügen der Erdschollen zur Ackermitte. Die dadurch entstandene Erhöhung in der Beetmitte bot den Vorteil einer mächtigen, humosen und fruchtbaren Ackerkrume. Bei nassen Böden blieben die Beete vergleichsweise trocken, da die Furchen am Beetrand als Drainage dienten. Früher hatten sämtliche Äcker die Form von Wölbäckern. Durch Zusammenlegen der länglichen Parzellen und durch moderne Pflügetechniken sind sie aus der heutigen Ackerflur verschwunden. Nur wo Wölbäcker schon früh brach gefallen und in Wald oder Grünland übergegangen sind, hat sich ihre typische Oberflächenform erhalten. Oft handelt es sich um das ehemalige Ackerland von →Wüstungen.
Vorkommen / Verbreitung:
Wölbäcker sind heute nur noch dort zu finden, wo ehemalige Äcker vor der Einführung moderner, schwerer Pflüge in Wald oder Grünland übergegangen sind. Sie sind in ganz Europa verbreitet.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Wölbäcker werden nur in Einzelfällen von den archäologischen Denkmalbehörden erfasst und vom NLD ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. Sie sollten daher dem NHB gemeldet werden.
Literaturtipps:
Born (1989), Jäger (1987), Meibeyer (1971), Möller (1984), Werth (1954), Willerding (1989)