Merkmale, Morphologie, Typologie:
Mit Windkraft betriebene Anlage zum Mahlen von Getreide oder zum Antrieb anderer Anlagen (vgl. →Wassermühle). Die beiden wichtigsten Windmühlentypen sind die Bock- und die Holländerwindmühle. Bei der Bockwindmühle ist die gesamte Mühle auf einem Gelenk (Bock) drehbar, bei der Holländerwindmühle nur die Kappe mit den Flügeln. Nach ihrer Funktion sind z. B. zu unterscheiden: Getreidemühlen, Ölmühlen, Schrot- und Häckselmühlen, Gipsmühlen, Lohmühlen (Lederverarbeitung), Walkmühlen (Tuchverarbeitung), Papiermühlen, Pulvermühlen, Mergelmühlen, Knochenmühlen, Elektromühlen u. v. a.
Kulturgeschichte:
Bockwindmühlen gab es in Niedersachsen vermutlich sei dem 12. Jahrhundert. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurden sie allmählich von Holländerwindmühlen abgelöst, die in den Niederlanden zum Antrieb von Entwässerungspumpen entwickelt worden waren. Zur Kulturgeschichte von Windmühlen siehe auch →Wassermühle.
Vorkommen / Verbreitung:
Windmühlen waren im windreichen niedersächsischen Flachland weit verbreitet. Im Hügelland konzentrierten sie sich besonders auf gewässerarme Gebiete, wo die Anlage von Wassermühlen nicht möglich war, und nahmen dort v. a. exponierte Kuppen ein. Gemessen an ihrer früheren Häufigkeit sind sie selten geworden, vielerorts aber noch vorhanden, wenn auch in unterschiedlich gutem Erhaltungszustand.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Windmühlen werden von der Baudenkmalpflege systematisch erfasst und i. d. R. ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen.
Literaturtipps:
Kleeberg (1978), Landschaftsverband Weser-Hunte e. V. (1998), Möller (1984), Weßling (2000)