Werkstätten

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Einrichtungen zum Betreiben eines Handwerks. Von den vie­len verschiedenen Werkstatttypen seien hier Töpfereien, Schmieden und Stein­hau­er­plätze herausgegriffen, die wegen der gewünschten Nähe zum Rohstoff oder der von ihnen ausgehenden Brandgefahr oft am Ortsrand oder in der freien Landschaft angesiedelt waren und daher die Kulturlandschaft in besonderer Weise prägen können.

Kulturgeschichte:

Töpfern war schon in der Steinzeit verbreitet, vor allem zur Herstellung von Gefäßen. Das Handwerk ist abhängig vom Vorkommen geeigneter Lagerstätten (→Kuh­le), was zur Ausbildung lokaler Töpfereihochburgen führte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann mit der Industrialisierung der Rückgang der Töpfereibetriebe. Ebenso wie das Töpfern wird das Behauen von Steinen von der Urgeschichte bis heute ausgeübt. Bis Mitte des 20. Jh. sind dabei Werkstätten unter freiem Himmel in unmittelbarer Nähe zu Gesteins­vorkommen durchaus üblich gewesen.

Das Schmieden hatte im ländlichen Raum eine große Bedeutung, vor allem seit Verbreitung des Hufeisens im 9. und 10. Jahrhundert. Oft versorgte ein Betrieb mehrere Dörfer. Mit dem Rückgang von Pferden in der Landwirtschaft sind viele Schmieden aufgegeben oder in Reparaturwerkstätten umgewandelt worden.

Vorkommen / Verbreitung:

Töpfereien konzentrierten sich auf Gebiete mit lokal günstigen Tonvorkommen, Schmieden waren landesweit verbreitet, für die Energieversorgung waren waldreiche Gebieten besonders geeignet (→Köhlerei).

Erfassung / Gesetzlicher Schutz:

Werkstätten aller Art innerhalb von Siedlungen werden von der Denkmalpflege zuverlässig erfasst. Gebäude bzw. deren Relikte in der freien Landschaft können übersehen worden sein und sollten dem NHB gemeldet werden.

Literaturtipps:

Zu Schmieden: Vogtherr (1979); zu Töpfereien: Stephan (1981), Seg­schneider (1983)