Wall

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Wälle (vgl. auch →Wallhecke) dienten i. d. R. zur Markierung und ggf. zur Sicherung von Grenzen (Grenzwall). Sie bestehen aus aufgeworfener Erde, z. T. mit aufgeschichteten Steinen oder einer Holzkonstruktion durchsetzt. Sie konnten z. B. Bestandteile einer →Burg oder einer →Landwehr sein oder ehemalige →Trif­ten oder →Gemeinheiten begrenzen. Ihre Höhe liegt zwischen wenigen Dezimetern und mehreren Metern und hängt von der Funktion und den topographischen Erfordernissen ab. Die nach außen weisende Seite des Walls kann steiler als die innere sein, oft ist ihr ein Graben vorgelagert.

Umwallung Gutsforst Habighorst, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

 
 
 
 
 

Gemarkungsgrenze zwischen Groß-Hehlen und Scheuen, Ldkr. Celle (Foto: Florian Friedrich)

 

Buchenhäg im Hogreben, Helmerkamp, Ldkr. Celle (Foto: Gerhard Friedrich)

 

Ehem. Randwall von ca. 1850, Schooer Wald, Ldkr. Wittmund (Foto: Axel Heinze)

Kulturgeschichte:

Wälle zählen zu den ältesten Einfriedungen. Früher waren sie häufig mit dornigen Hecken bepflanzt. Bis zur Einführung des Drahtzaunes stellten sie neben →Grä­ben und →Grenzbäumen die gängigen Grenzmarkierungen dar. Einzelne Wälle dienten auch als →Sandfang. Besonders häufig kamen Wälle im Anschluss an die Gemein­heits­teilungen zum Einsatz, um z. B. Aufforstungen (Pflanzkäm­pe, meist rechtwinklig ange­ordnete Wälle) oder Koppeln (→Blockflur) einzufrieden.

Vorkommen / Verbreitung:

Vor allem in Wäldern sind Wälle landesweit verbreitet.

Erfassung / Gesetzlicher Schutz:

Wälle werden nur bei besonderer Bedeutung von den archäologischen Denkmalbehörden erfasst und vom NLD ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen, z. B. Stadtwälle oder Wälle von Landwehren bzw. Burgen. Wälle der Forst- und Agrargeschichte (z. B. Pflanzkämpe, Sandfänge) oder andere Umwallungen jüngeren Datums werden von den Behörden nur in Einzelfällen erfasst. Sofern sie gut erhalten und zumindest aus lokaler Sicht von kulturgeschichtlicher Bedeutung sind, sollten sie dem NHB gemeldet werden.