Waldwirtschaftliche Gebäude

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Gebäude, die in Zusammenhang mit der (historischen) Nutzung des Waldes entstanden sind: Das Forsthaus ist das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Försters. Es liegt i. d. R. in Einzellage, oft am Waldrand, seltener innerhalb des Waldes. Das Waldarbeiterhaus ist ein Wohnhaus für Waldarbeiter, oft in der Nähe des Forsthauses gelegen oder abgesetzt davon am Waldrand. Das Hirtenhaus diente den Hirten des im Wald wei­denden Viehs als temporäre Unterkunft. Der Rinder- oder Schweinestall diente der Viehherde und ihrem Hirten in der Zeit der sommerlichen Waldweide (→Hudewald) als nächtliche Behausung. Gemeinsames Merkmal der waldwirtschaftlichen Gebäude ist die häufige Verwendung des Baustoffes Holz.

Kulturgeschichte:

Hirtenhäuser und Ställe reichen zurück in die Zeit der Waldweide (→Hu­dewald). Forsthäuser und Wald­arbeiterhütten sind Zeugnisse planmäßiger Aufforstung, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts durchgeführt wurde und nur unter Aufsicht möglich war.

Vorkommen / Verbreitung:

Forsthäuser sind weit verbreitet, z. B. am Rand großer Forstgebiete. Waldarbeiter- und Hirtenhäuser sind seltener.

Erfassung / Gesetzlicher Schutz:

Forst-, Waldarbeiter- und Hirtenhäuser werden von den Denkmalbehörden zwar grundsätzlich erfasst. Sie können wegen ihrer abseitigen Lage aber übersehen werden und sollten deshalb dem NHB gemeldet werden.

Literaturtipps: 

Küster (1998)