Merkmale, Morphologie, Typologie:
Vogelherde (auch Dohlenstiege) sind zum Vogelfang aufgelichtete Waldschneisen oder Baumkronen, die Vögeln geschützte Rastmöglichkeiten vortäuschen sollten, um sie dort mit Leimruten zu fangen.
Kulturgeschichte:
Das Fangen von Vögeln diente der ländlichen Bevölkerung zur Ergänzung ihrer Ernährung. Mit Verbesserung der Wirtschaftsbedingungen wurde die Methode zu Beginn des 20. Jh. aufgegeben.
Vorkommen / Verbreitung:
Vogelherde hat es z. B. im Harz gegeben. Relikte sind v. a. in wirtschaftlich benachteiligten Gebieten zu erwarten, wo die Vogeljagd relativ lange ausgeübt wurde.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Heute noch sichtbare Spuren von Vogelherden beschränken sich auf Waldschneisen; künstlich aufgelichtete Baumkronen dürften sich demgegenüber wieder gefüllt haben. Sie wurden bislang kaum erfasst und sollten dem NHB gemeldet werden.
Literaturtipps:
Küster (1995)