Merkmale, Morphologie, Typologie:
Streuwiesen sind Wiesen, die nur einmal im Jahr (August/ September) gemäht werden, um Gras zur Stalleinstreu zu gewinnen. Sie sind i. d. R. gekennzeichnet durch sumpfige Standortverhältnisse, die eine intensivere Grünlandnutzung ausschließen. Eine typische Pflanzenart der Streuwiesen ist z. B. das Pfeifengras.
Kulturgeschichte:
Die Streuwiesennutzung geht vermutlich auf die Neuzeit zurück, als auch ungünstige Bereiche der Landschaft in die Nutzung einbezogen wurden. In Streuwiesen leben viele gefährdete Pflanzenarten, die wegen ihrer langen Entwicklungszeit bis zur Fruchtbildung auf einen späten Mahdtermin angewiesen sind. Besondere Bedeutung haben Streuwiesen auch für Wiesenbrüter.
Vorkommen / Verbreitung:
Streuwiesen gehörten vor allem in sumpfigen Niederungen zum typischen Bild der historischen Kulturlandschaft. Weil moderne Stallhaltung ohne Einstreumaterial auskommt und sumpfige Standorte meist entwässert wurden, sind Streuwiesen heute extrem selten.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Streuwiesen erfüllen die Merkmale eines nach § 28a bzw. § 28b NNatG geschützten Biotops und werden von den Naturschutzbehörden erfasst.
Literaturtipps:
Bomann (1929), Kapfer & Konold (1994), Konold (1996), Küster (1995)