Merkmale, Morphologie, Typologie:
Beförderungsmittel für Menschen oder Güter, bei dem Gondeln oder Loren an Drahtseilen frei in der Luft hängend (Luft-Seilbahn) oder von Drahtseilen auf Schienen gezogen werden (Stand-Seilbahn). Die wesentlichen landschaftlichen Bestandteile einer Seilbahn sind Stationsgebäude, Gleise, Pfeiler und Schneisen.
Kulturgeschichte:
Die erste deutsche Seilbahn war eine mit Naturseilen betriebene Gondelbahn in Danzig (1644). Bedeutung erlangten Seilbahnen aber erst mit Erfindung des Drahtseils zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Am bekanntesten ist ihre touristische Funktion als Verkehrsmittel im Bergland, z. B. am Burgberg in Bad Harzburg. Häufiger kamen jedoch Transportseilbahnen zum Einsatz, v. a. beim Abbau von Rohstoffen wie Bruchstein, Lehm oder Ton. Wenn die Beladestation oberhalb der Entladestation lag, kam die Seilbahn mit einem schwachen Motor aus. Viele Transportseilbahnen sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stillgelegt worden.
Vorkommen / Verbreitung:
Seilbahnen sind v. a. in Lagerstättenabbau- oder in Tourismusgebieten zu erwarten.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Historische Seilbahnen werden nur in Einzelfällen von der Baudenkmalpflege erfasst. Als Zeugnis der Technikgeschichte oder als Hinweis auf historischen Lagerstättenabbau sollten sie bzw. ihre Relikte dem NHB gemeldet werden.