Schöpfwerk

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Einrichtungen an der Küste oder in Flusslandschaften zur Entwässerung tief liegender Flächen (z. B. →Polder). Schöpfwerke dienen dazu, Grabenwasser auf höheres Niveau zu befördern, von wo aus es auf natürliche Weise durch →Siele ins Meer abfließen kann. Neben großen Mündungsschöpfwerken gibt es auch Binnenschöpfwerke, die in →Tiefs entwässern.

Schöpfwerk Wagnersfehn, Ldkr. Wittmund (Foto: Axel Heinze)

 
 
 
 
 
 
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Schöpfwerk Dosewieke, Rhauderfehn, Ldkr. Leer (Foto: Katharina Killmann)

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Schöpfwerk Schatteburg, Rhauderfehn, Ldkr. Leer (Foto: Susanne Sander-Seyfert)

 
 

Kulturgeschichte:

Historische Schöpfwerke hatten mit Windkraft angetriebene archimedische Schrauben (Wasserschöpfmühlen). Im 19. Jh. kamen Schöpfwerke auf, die das Wasser unabhängig von Ebbe und Flut abpumpen können (Pumpwerk). Anfangs wurden sie mit Dampfkraft betrieben, später mit Elektromotoren.

Vorkommen / Verbreitung:

Schöpfwerke sind entlang der gesamten Nordseeküste zu finden. Allein in Ostfriesland gab es im 19. Jh. weit über 100 Exemplare. Heute sind die meisten verschwunden.

Erfassung / Gesetzlicher Schutz:

Historische Schöpfwerke sind von der Baudenk­malpflege erfasst. Pumpwerke werden weniger systematisch und nur in Einzelfällen erfasst. Erhaltenswerte Exemplare sollten dem NHB oder den Denkmalbehörden gemeldet werden.

Literaturtipps:

Brune (1987), Lüders & Lück (1976), Ohling (1963), Rast (1996)