Meilerplatz

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Meilerplätze (auch Köhlerplatten) sind mehr oder weniger runde Plätze von bis zu zehn Metern Durchmesser, an dem Meiler stehen oder standen. Ehemalige Meilerplätze sind nur an Holzkohleresten im Boden zu erkennen, in Hanglage auch an einer ebenen, terrassenförmigen Ausbuchtung.

Kulturgeschichte:

Bei der Holzkohleproduktion (Köhlerei) legte man zunächst Meilergruben an. Im Mittelalter traten an ihre Stelle allmählich oberirdische Meiler. Dabei wird Holz konisch zu einem Hügel aufgeschichtet, mit Erde beworfen und von einem innen liegenden Hohlraum aus befeuert. In mehreren Tage glüht das Holz allmählich von innen nach außen durch (verkoksen). Weil Holzkohle beim Verfeuern viel höhere Temperaturen als Holz erreicht, kam sie im Mittelalter und in der frühen Neuzeit massenhaft in der Erzverhüttung, bei der Glasherstellung und anderen Produktionsverfahren zum Einsatz. So ging die Köhlerei meist mit massivem Waldraubbau einher (oft in →Niederwaldnutzung).

Vorkommen / Verbreitung:

Meilerplätze waren v. a. in waldreichen Mittelgebirgen mit Metall- oder Glashütten verbreitet, z. B. im Harz oder Solling.

Erfassung / Gesetzlicher Schutz:

Meilerplätze werden nur im Harz systematisch von den archäologischen Denkmalbehörden erfasst und vom NLD ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. In den übrigen Gebieten sollten Meilerplätze, die in der Landschaft zu erkennen sind, dem NHB gemeldet werden.

Literaturtipps:

Hillebrecht (1982), Segers-Glocke (2000)