Merkmale, Morphologie, Typologie:
Ein Kolk (regional auch Brack, Brake, Heete oder Wehl genannt) ist eine tiefe Auswaschung der Sohle eines Wasserlaufs oder des gewachsenen Bodens durch strömendes Wasser infolge eines Deichbruchs. Als Kolk wird aber auch ein im Zentrum eines Hochmoores gelegener See bezeichnet.
Kolke sind i. d. R. an historischen Deichlinien als (wassergefüllte) Senken zu erkennen oder an Vertiefungen und Verbreiterungen in →Tiefs oder anderen Vorflutern. Gegenüber →Pütten unterscheiden sich Kolke dadurch, dass der notwendig gewordene neue Deich oft im Bogen herum herumgeführt wurde.
Kulturgeschichte:
Kolke sind so alt wie Deiche und gehen auf das Hochmittelalter zurück. Die berüchtigtsten Sturmfluten mit Deichbrüchen und Kolken waren die Marcellusflut (16.1.1362), die Antoniflut (17.1.1511) und die Weihnachtsflut (25.12.1717). Dagegen hielten die Seedeiche den Sturmfluten 1962 und 1976 stand.
Vorkommen / Verbreitung:
Kolke liegen immer in der Nähe von (historischen) Deichlinien.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Kolke werden i. d. R. nicht von den Denkmal- oder Naturschutzbehörden erfasst. Sie sind als Relikte des historischen Küstenschutzes von kulturgeschichtlicher Bedeutung und sollten dem NHB gemeldet werden.
Literaturtipps:
DVWK (1992), Kramer (1989), Lüders & Lück (1976), Ohling (1963), Rast (1996)