Jagdhaus

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Jagdhäuser bzw. Jagdschlösser sind repräsentative Gebäude zum Jagdaufenthalt außerhalb einer Residenz. Die Bauweise richtet sich nach der jeweiligen Stilepoche und dem Nutzungszweck. Kleine Anlagen hatten lediglich Wohn- und Schlafräume sowie eine Küche, größere außerdem Nebengebäude zur Unterbringung von Personal, Gerät, Vorräten, Hunden und Pferden.

Kulturgeschichte:

Die Jagd war bis 1848 ein herrschaftliches Privileg und diente weniger zur Versorgung mit Wild, sondern war ein gesellschaftliches Ereignis. Danach ging das Jagdrecht an die Eigentümer der Flächen über. Ihren repräsentativen Charakter erhielten Jagdhäuser und -schlösser wohl erst seit ca. 1600 (Barock); zuvor waren Zweckbauten üblich.

Vorkommen / Verbreitung:

Jagdhäuser gibt es vor allem in waldreichen Gebieten, z. B. Clemenswerth im Emsland, Nienover im Solling, Herzberg im Harz, Springe am Deister.

Erfassung / Gesetzlicher Schutz:

Jagdschlösser und -häuser werden von den Denk­malbehörden erfasst und ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen.

Literaturtipps: 

Blüchel (1996), Lindner (1940), Möller (1984)