Merkmale, Morphologie, Typologie:
Aus Naturstein behauener oder aus Beton hergestellter Stein zur Markierung einer Grenze, oft mit Buchstaben oder Symbolen zur Kennzeichnung der beiden aneinandergrenzenden Territorien. Historische Grenzsteine können bis zu 1 m hoch und mit ihrem unteren Teil fast ebenso tief in die Erde eingelassen sein.
Kulturgeschichte:
Historische Grenzsteine dienten zur Markierung größerer Herrschaftsbereiche, konnten aber auch Jagdreviere (Jagdstein), Allmendeflächen oder private Gebiete kennzeichnen (v. a. nach der Markenteilung als Verkoppelungsstein). Grenzsteine im Harzer Bergbau zur Markierung unterirdischer Grubenfelder heißen Lochsteine. Im Unterschied zu →Grenzbäumen und →Grenzwällen sind Grenzsteine bis in die Gegenwart gebräuchlich.
Vorkommen / Verbreitung:
Historische Grenzsteine sind vielerorts noch erhalten, können aber im Unterholz oder unter Erde versteckt und dadurch schwer zu entdecken sein.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Historische Grenzsteine werden von den Behörden nur in Einzelfällen erfasst. Exemplare mit kulturgeschichtlicher Bedeutung (i. d. R. aus dem 19. Jh. oder früher) sollten dem NHB gemeldet werden.