Merkmale, Morphologie, Typologie:
Schwimmende Verbindung zum Überqueren eines Flusses. Dauerhafte Fähreinrichtungen in der Landschaft sind Anlegestellen (flach ins Wasser auslaufende Wege) und Fährhäuser. Je nach Antriebsart unterscheidet man Motorfähren und Fähren, die gesegelt, gerudert oder an einem Drahtseil befestigt mit Hilfe der Strömung (Kabel-, Schwebe- oder Gierfähren) den Fluss überqueren.
Kulturgeschichte:
Die ersten Flussfähren sind bereits aus dem Altertum bekannt. Bei Eisgang, Sturm und Hochwasser musste der Fährverkehr zeitweilig eingestellt werden, bei zugefrorener Eisdecke stellte der Fährmann eine befahrbare Eisbahn her. Im 20. Jahrhundert wurden die meisten durch Motorfähren und Brücken ersetzt. Eine Besonderheit ist die 1909 erbaute Schwebefähre über die Oste bei Osten (Landkreis Cuxhaven), eine 30 Meter hohe Stahlkonstruktion mit elektrisch betriebenem Fährkorb.
Vorkommen / Verbreitung:
Fähren wurden häufig auf breiteren Flüssen und Strömen eingesetzt, wo die Anlage von Brücken zu kostspielig war. In Betrieb befindliche Anlagen bzw. Relikte sind an Weser und Elbe bekannt.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Historische Fährhäuser und Anlegestellen sind nur in Einzelfällen von den Denkmalbehörden erfasst und sollten dem NHB gemeldet werden.
Literaturtipps:
Brandt (1993), Historische Zeitschrift Der Fährmann