Erdkeller

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Unterirdischer, unabhängig von einem Haus angelegter Raum zur Aufbewahrung besonders von Lebensmitteln. In der Regel wurden Keller in den Hang hinein gebaut, um bei relativ geringem Aufwand die kühlende Wirkung des Erdreichs zu nutzen. Eine Kellergasse besteht aus mehreren in eine Straßenböschung angelegten Kellern.

Ehem. Erdkeller als Fledermausquartier, Rutenmühle, Ldkr. Heidekreis (Foto: Florian Friedrich)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Erdkeller Hagen-a.T.W., Ldkr. Osnabrück (Foto: Christian Wiegand)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Kulturgeschichte:

Früheste Keller waren z. B. Eiskeller, in denen Eisplatten bis in den Som­mer hinein als Kühlmaterial gelagert wurden; oft im Zusammenhang mit herrschaftlichen Anwesen. Bäuerliche Keller dienten v. a. zur Lagerung von Vorräten wie Obst und Getreide, sind jedoch heute i. d. R. nicht mehr in Gebrauch. Daneben gab es auch Keller als Munitionsdepot. Keller sind nicht nur kulturgeschichtliche Zeugnisse sondern auch wertvolle Lebensräume für Fledermäuse.

Vorkommen / Verbreitung:

Erdkeller wurden v. a. in bergigem Gelände angelegt. Zum Schutz vor Diebstahl liegen sie oft in unmittelbarer Siedlungsnähe.

Erfassung / Gesetzlicher Schutz:

Historische Erdkeller und Kellergassen werden nur in Einzelfällen von der Denkmalpflege erfasst und ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. Sie sollten daher dem NHB gemeldet werden.

Literaturtipps:

Brinkmann, (1956), Hetzel (1959), Hoppe (2001), Küster (1995), Vogt­herr (1986)