Merkmale, Morphologie, Typologie:
Ein Entenfang (auch Vogelkoje) ist ein Teich, von dem mehrere sich verengende Wassergräben (Pfeifen) ausgehen. Am Ende jeder Pfeife hat sich ein Käfig befunden, in denen die Enten gefangen wurden.
Kulturgeschichte:
Entenfänge dienten früher zur Versorgung mit Entenfleisch. Ein Beispiel ist der 1690 unter Herzog Georg Wilhelm im Herzogtum Celle angelegte Entenfang in Boye (Ldkr. Celle). Hier wurden z. B. 1853 während einer Fangsaison (Juli bis März) über 24.000 (!) Exemplare gefangen.
Vorkommen / Verbreitung:
Entenfänge sind sehr selten. Wie in Schleswig-Holstein sind sie auch in Niedersachsen vor allem an der Küste und auf den Inseln zu erwarten.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Entenfänge werden von den Denkmalbehörden nicht erfasst. Den Naturschutzbehörden sind die Teiche zwar als Gewässerbiotope bekannt, oft jedoch nicht in ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung. Daher sollten erhaltene Entenfänge bzw. deren Relikte dem NHB gemeldet werden.
Literaturtipps:
Bruns & Vauk (1984), Knauer (1954), Küster (1995), Thielemann & Trummer (1988)