Merkmale, Morphologie, Typologie:
Anlage zur Aufnahme des Schienenstranges für die Eisenbahn. Trassen können in unterschiedlichen Geländetopographien verlaufen (Flachland, Gebirge). Weil bevorzugt gerade verlaufende Abschnitte, sehr große Kurvenradien ohne große Steigungen angelegt werden, sind die Trassen z. T. mit künstlichen Taleinschnitten, Dammaufschüttungen, →Brücken bzw. Viadukten und →Tunneln verbunden. Diese Elemente sind gleichzeitig die landschaftsprägenden Teile einer Eisenbahntrasse.
Kulturgeschichte:
Eisenbahntrassen und die damit verbundenen Elemente (s.o.) gibt es seit Beginn der Eisenbahnanlage in den 1830er Jahren. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Eisenbahnnetz so weit verdichtet, dass die wichtigsten Strecken eingerichtet waren, nur vereinzelt kamen in den 1920er, 1930er und 1950er Jahren weitere Strecken hinzu. Verstärkt seit den 1960er und 1970er Jahren begann bereits der Abbau historischer Eisenbahntrassen, die z.T. nur noch in Rudimenten vorhanden sind. Es gab auch separate, nicht mit dem Streckennetz in Verbindung stehende Eisenbahntrassen (Klein- und Feldbahnen), z. B. zum Gütertransport beim Bodenabbau oder zum Holztransport (Waldbahn).
Vorkommen / Verbreitung:
Eisenbahntrassen sind im gesamten niedersächsischen Raum, jedoch in unterschiedlicher Dichte anzutreffen.
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Historische Eisenbahntrassen werden in Gänze nur vereinzelt von der Baudenkmalpflege erfasst. Als Zeugnis der Technikgeschichte sowie der Orts- und Regionalgeschichte sollten stillgelegte Strecken und ihre sichtbaren Relikte dem NHB gemeldet werden.
Literaturtipps:
Meyer (1993)