Blockflur

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Flurform, in der die einzelnen Parzellen eine ähnliche Breite und Länge aufweisen, d. h. im Gegensatz zur →Langstreifenflur annähernd quadra­tisch sind. Eine alte Bezeichnungen für eine blockförmige Parzelle ist der Kamp (in Süddeutschland heißen besonders abseitige Parzellen auch Egarten), der v. a. als Acker genutzt wurde, es gab aber auch mit →Wällen umhegte Wiesen- und →PfIanz­kämpe (Aufforstungen in Wäldern). Eine Koppel bezeichnet in späterer Zeit i. d. R. eine blockförmige Grünlandparzelle.

Celtic Fields sind ebenfalls blockförmige Felder, jedoch aus prähistorischer Zeit. Sie haben eine Seitenlänge von 10 bis 40 Metern, die mit flachen, durch das Sammeln von Unkraut oder Lesesteinen entstandenen Wällen umgeben sind.

Kulturgeschichte:

Celtic Fields gehen ins 5. Jahrtausend v. Chr. bis ins 1. Jahrtausend n. Chr. zurück. Kämpe und Blockfluren stammen aus dem Mittelalter oder der Neuzeit, als die Bauern zusätzlich zum gemeinsam bewirtschafteten →Esch eigenes Ackerland aus der →Gemeinheit abtrennten und mit einem →Wall oder einer →Wallhecke umhegten. Koppeln sind jünger und wurden erst im Zuge der Gemeinheitsteilungen durch Flächentausch und -zusammenlegung ehemaliger Langstreifenfluren oder durch Aufteilung der Gemeinheiten gebildet.

Vorkommen / Verbreitung:

Die Blockflur ist die bei weitem vorherrschende Flurform heutiger Landwirtschaft in Deutschland. Celtic Fields gibt es z. B. bei Flögeln/ Cuxhaven.

Erfassung / Gesetzlicher Schutz:

Celtic fields werden von den archäologischen Denkmalbehörden erfasst und vom NLD ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen. Blockfluren werden aufgrund ihrer weiten Verbreitung nicht erfasst.

Literaturtipps:

Born (1989), Ewald (1996), Küster (1995) und Seedorf & Meyer (1996); zu Celtic fields siehe Möller (1984) und Häßler (1991)