Merkmale, Morphologie, Typologie:
Bahnhöfe mit ihren Empfangsgebäuden dienen Eisenbahnreisenden zum Ein- und Aussteigen bzw. als Aufenthaltsort bei Wartezeiten. Sie zeigen unterschiedliche Größenordnungen und typologischen Formen, abhängig von den zu erschließenden Orten, der Trassenführung und der Gleisanlage. Sehr kleine Bahnhöfe, bei denen ein Empfangsgebäude fehlt, werden als Haltepunkte bezeichnet.
Kulturgeschichte:
Bahnhöfe werden seit Beginn des Eisenbahnwesens entlang der Strecken in oder in der Nähe von Ortschaften errichtet. Die ältesten Exemplare stammen aus den 1830er Jahren, ein Großteil der Bauten aus dem weiteren Verlauf des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In der Nachkriegszeit sind nur noch wenige Bahnhöfe (50er/60er Jahre) neu errichtet worden. Weil sie neben funktionalen auch repräsentative Zwecke zu erfüllen hatten, sind sie oft eindrucksvolle Zeugnisse der Baugeschichte. Beispiele verschiedener Baustile sind die Bahnhöfe in Vienenburg (Klassizismus), Wunstorf (Rundbogenstil), Nordstemmen (Neogotik/ Hannoversche Schule), Hannover (Historismus), Oldenburg (Jugendstil) und Sande (20er/ 30er Jahre).
Vorkommen / Verbreitung:
Landesweit entlang aktueller oder historischer Bahnlinien
Erfassung / Gesetzlicher Schutz:
Empfangsgebäude an Bahnhöfen werden i. d. R. von der Baudenkmalpflege erfasst und sind als wesentliche Elemente des Eisenbahnwesens vielfach unter Schutz gestellt.
Literaturtipps:
Baumgart & Knotz (1983)