Arbeitersiedlung

Merkmale, Morphologie, Typologie:

Gruppe von Wohnhäusern, meist regelmäßig angelegt und in gleicher Bauart (meist kleine Grundrisse, max. 3 Stockwerke) und einheitlichem Baustil (z. B. Historismus, Jugendstil, neue Sachlichkeit) in der Nähe industrieller oder bergbaulicher Produktions­stätten.

Kulturgeschichte:

In den letzten Jahrzehnten des 19. und den ersten des 20. Jh. wuchs im Zuge der Industrialisierung in vormals landwirtschaftlich geprägten und dünn besiedelten Gebieten der Bedarf an Arbeitskräften stark an. Um den Arbeitern Wohnraum und die Möglichkeit zu bieten, sich von der eigenen Wohnung aus mit Essen zu versorgen, wurden spezielle Arbeitersiedlungen errichtet, oft auf Firmengrund und in einheitlichem Baustil. Heute sind sie wichtige Zeugen der Industrialisierungsgeschichte.

Vorkommen / Verbreitung:

Arbeitersiedlungen liegen i. d. R. in direkter Nachbarschaft zu Bergbau- oder Industriebetrieben des 19. und 20. Jahrhunderts.

Erfassung / Gesetzlicher Schutz:

Arbeitersiedlungen werden von den Denkmalbehörden erfasst und ins Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen.

Literaturtipps: 

Möller (1984), Möller (1985)