Wegweisende Mischbaum-Allee wird Allee des Monats Januar 2022

Die Allee des Monats Januar steht im Landkreis Osterholz. Stieleichen, Rosskastanien, Roteichen, Bergahorn und Linden begleiten den Holthorster Weg und verbinden die kleine Ortschaft Holthorst mit Platjenwerbe und Lesum. Am nördlichen Ende schließt die Allee an die Reste einer Reihe alter Kastanienbäume an, am südlichen Ende an eine Reihe alter Eichenbäume und fügt sich somit gut in den vorhandenen Baumbestand ein. Neben der Stiel-Eiche als Hauptart entsteht durch die weiteren Baumarten ein buntes Landschaftsbild. Das ist keineswegs untypisch, denn rund ein Viertel der in der Alleen-Datenbank des Niedersächsischen Heimatbundes erfassten Alleen zeigen so ein heterogenes Bild der Baumartenzusammensetzung.

Gepflanzt wurde die Allee im Sommer 1979, der auf einen besonders kalten und schneereichen Winter folgte. Daher rührte auch die Idee zur Anlage der Allee: Sie sollte den Holthorster Weg, der durch eine freie Agrarlandschaft führt, vor Schneeverwehungen schützen und den Bürgerinnen und Bürgern auch bei schlechten Witterungsbedingungen den Weg weisen. Einem Verkehrschaos wie im berüchtigten Winter 78/79 wollte der Ortsbürgermeister Karl Gerd Brand vorbeugen und setzte sich daher für die Pflanzung der Allee ein.

Damit steht die Aufgabe dieser Allee in einer guten Tradition, denn schon im 18. Jahrhundert hatten die beidseitig von Chausseen angelegten Baumreihen vor allem die Funktion, den Verkehr zu lenken und den Straßenraum abzugrenzen. Die Allee am Holthorster Weg verbindet so Verkehrssicherheit und straßenbegleitendes, landschaftsprägendes Gehölz. Auch im Sommer kommen die Vorteile der Allee zum Tragen, indem sie zahlreichen Radfahrern und Fußgängern einen angenehmen Schatten spendet.

Für den Schutz und Erhalt der Allee setzt sich vor Ort besonders die Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz e.V. ein. Die AGBS hat für die Allee auch die Patenschaft übernommen. Als Alleepaten setzten sie sich für Nachpflanzungen ein, sodass entstandene Lücken in der Allee geschlossen werden konnten. Auch Bewässerungsmaßnahmen für die Jungbäume unterstützten sie. Die AGBS füllt damit vorbildlich die Rolle einer Alleepatenschaft mit Leben und zeigt, welche Erfolge für den Fortbestand der Alleen damit erzielt werden können.

Fotos und Anregungen zum Text: S. Beth, AGBS