In kürzester Zeit werden sie alle in den unterschiedlichsten Herbstfarben von goldgelb über orange bis dunkelrot leuchten: Die 5-lappigen, derzeit noch dunkelgrünen Blätter des Spitz-Ahorn ebenso wie die spitz gezähnten Blätter der Rot-Eiche und die schief herzförmigen Blätter der Holländischen Linde. Sie begleiten die Salzdahlumer Straße (K4) zwischen Wolfenbüttel und Atzum.
Aber können diese straßenbegleitenden Gehölze aus den unterschiedlichsten Baumarten überhaupt noch als Allee bezeichnet werden? Ja! Denn der Heimatbund definiert Alleen als „mehr oder weniger regelmäßig bepflanzte Baumreihen an Wegen und Straßen, wobei die Baumreihen nicht zwangsläufig aus einer Baumart gebildet werden müssen. Auch heterogen zusammengesetzte Baumreihen können eine Allee bilden“. So kann sich das Auge an den unterschiedlichen Blattformen und Wuchsarten der Bäume erfreuen und zugleich durch die in Reihe beidseitig der Straße gepflanzten Bäume ihren Alleencharakter wiedererkennen. Sie bieten aber nicht nur für das Auge Abwechslung und ästhetischen Genuss, auch der Lebensraum und das Nahrungsangebot gewinn durch diese Vielfalt, denn jede Baumart bietet der sie begleitenden Fauna und Flora ganz eigene Biotope und trägt so zum Artenschutz bei.
Diese Allee aus den verschiedenen Baumarten kann hervorragend während einer Radtour erkundet werden. Der Tourismusverband Harzvorland e.V. hat viele verschiedene Themen-Radtouren für das Gebiet ausgearbeitet und die Lessing Radtour sowie die Tour zum Rittergut Lucklum führen durch die Allee des Monats September an der Salzdahlumer Straße. Das Rad als klimafreundliches Fortbewegungsmittel eignet sich besonders gut, um die Alleen in Niedersachsen zu entdecken. Denn Radfahrer können bei ihrer Fahrt durch Alleen alle ihre Vorzüge wie Wind-, Sonnen- und Regenschutz besonders genießen.
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Fotos: Max Peters