Liebesallee wird Allee des Monats Februar 2022

Die Liebesallee bei Wittmar ist sicher eine der bekanntesten Alleen im Landkreis Wolfenbüttel
und wird zur Allee des Monats Februar 2022 gekürt. Die Allee aus geschneitelten
(geschnittenen) Hainbuchen (Carpinus betulus) bildet den Eingang „in die Asse“ auf dem Weg
zum Bismarckturm und zur Ruine der Asseburg. Wie es heißt, wurde die etwa 400 Meter
lange Allee früher gern von Liebespaaren durchwandert, die sich bei großen Festen im
„Waldhaus zur Asse“, das am Eingang der Allee liegt, kennenlernten. So entstand der Name
Liebesallee.

Die Hainbuchen wurden in früheren Zeiten regelmäßig geschneitelt und erhielten dadurch ihr
knorriges Erscheinungsbild. Laub und Schnittgut wurden verfüttert, zur Einstreu oder als
Feuerholz verwendet. Mit der Aufgabe dieser Nutzung wurden auch die regelmäßigen
Schnittmaßnahmen eingestellt. Einige der Bäume entwickelten daher eine „kopflastige Krone“
mit Starkästen, die sie nicht mehr tragen konnten, so dass die Stämme durch die entstandene
Überlast regelrecht auseinanderbrachen. Um dem Verlust dieses Kulturgutes
entgegenzuwirken, setzt sich der Heimat- und Verkehrsverein Asse (HVA) seit vielen Jahren
für den Schutz und Erhalt der Liebesallee ein und hat im Rahmen des Projekts „Alleepaten für
Niedersachsen“ auch die Patenschaft für die Allee übernommen. Zusammen mit der
Samtgemeinde Asse hat der HVA die Allee wieder freigestellt und pflegt sie seither
regelmäßig. Erst vor zwei Jahren wurden die Bäume bis auf den Kopf heruntergeschnitten und
haben seitdem schon wieder eine Krone aus vielen Feinästen ausgebildet.

Hainbuchen-Alleen sind sehr selten in Niedersachsen, insgesamt sind nur zwölf in der Allee-
Datenbank des Niedersächsischen Heimatbundes gelistet. Und lediglich eine weitere
Hainbuchen-Allee in Niedersachsen besteht ebenfalls aus „Schneitelbuchen“. Ihr Schutz und
Erhalt ist dadurch besonders wichtig, denn sie sind seltene „Zeitzeugen“ einer früheren
Nutzungsgeschichte. Häufiger sind Hainbuchen hingegen in vielen Gärten, Parks und
Friedhöfen als Hecken zur Einfriedung zu finden wo sie anders als Thuja oder Lorbeer vielen
Arten Lebensraum bieten.

Fotos und Anregungen zum Text: M. Bürkner, A. Hoppe, P. Wypich, HVA Archiv