Die Eschen-Allee im Heppenser Groden in Wilhelmshaven ist die Allee des Monats September 2017

Die Allee verläuft über eine Länge von knapp 850 m entlang des Ölhafendamms und überzeugt durch ihre hohe Vollständigkeit, das geschlossenen Kronendach und den dadurch entstehenden Tunnel-effekt. Da das Stadtgebiet hier auch durch landwirtschaftliche Flächen geprägt wird, weist die Allee einen landschaftsprägenden Charakter auf. Die Auswahl der Allee in Wilhelms-haven steht stellvertretend für die hohe Anzahl an Eschen-Alleen an der Nordseeküste, deren Vorkommen sich in den Marschbereichen dieser Region im landesweiten Vergleich häuft.

Zudem möchten wir mit dieser Auswahl auf das Eschentriebsterben hinweisen, dass die heimische Esche (Fraxinus excelsior) massiv in ihrer Verbreitung und Entwicklung beeinträchtigt. Das Eschentriebsterben konnte in Deutschland erstmals 2002 beobachtet, ein Erreger 2007 nachgewiesen und 2010 identifiziert werden: Das Falsche Weiße Stängel-becherchen (Hymenoscyphus pseudoalbidus) kommt ursprünglich aus Japan, wo es die Mandurische Esche befällt, und hat sich inzwischen über fast ganz Europa ausgebreitet. Während in Japan eine wechselseitige Anpassung (Koevolution) stattgefunden hat, entsteht bei der heimischen Esche durch den Befall mit dem Pilz ein chronischer oder letaler Krankheitsbefall. Ab Mitte Juli treten an den Blättern der Esche braune Nekrosen auf, die die Blätter welk werden lassen und letztendlich zu einem verfrühten Blattfall führen. Ältere Eschen können diese Kronenauflichtung durch Ersatztriebe und eine Verbuschung der Krone auffangen, während bei jungen Eschen die Nekrose schnell stammumfassend wird und die Pflanze somit binnen weniger Jahre komplett abstirbt. Ein kleiner Prozentsatz der Eschen zeigt jedoch eine Resistenz, sodass möglicherweise zukünftig eine unanfälligere Eschengeneration entstehen könnte. Die Allee in Wilhelms-haven wies zum Zeitpunkt der Begutachtung allerdings noch keine Schäden auf.

Weitere Informationen zum Eschentriebsterben finden sich unter: www.eschentriebsterben.de

Fotos: Foto: Max Peters/NHB