Die vom Niedersächsischen Heimatbund prämierte Allee des Monats Januar 2018 liegt an der ehemaligen Wegestrecke des Schaumburger Fürsten. Sie führt am östlichen Waldrand des Schaumburger Waldes von seiner Residenz in Bückeburg zu seinem Schloss in Hagenburg. Die Allee besteht aus Gewöhnlichen Rosskastanien, die wechselständig angepflanzt wurden und ist ca. 600 m lang.
Das Besonderer der Allee ist ihre Historie: Sie ist als Doppelweg Teil einer historischen Wegstrecke. Der Doppelweg entstand durch die Trennung des Schaumburger Waldes in das Jagdrevier des Fürsten und die angrenzende Feldflur. Ursprünglich war diese Trennung durch ein Gatter und einen Graben deutlich in der Landschaft sicht- und spürbar. Folglich konnte der Fürst ungestört jagen und gleichzeitig wurde es verhindert, dass sich das Wild auf die anliegenden Felder ausbreitete. Als Folge dieser Abzäunung und des Grabens kam es dazu, dass die Forstleute und die Bauern zwei getrennte Wege nutzen mussten – es entstand ein Doppelweg.
Dieser Doppelweg wurde ab 1870 entlang der gesamten Südost-Flanke des Schaumburger Waldes angelegt. Heutzutage sind Gatter und Graben verschwunden, aber der Doppelweg ist auf Teilstrecken erhalten geblieben. Die Rosskastanien-Allee wurde zudem als Jagdweg angelegt und weist auf eine weitere Nutzung hin: Die Kastanien dienten als Futter für das Wild im Jagdrevier des Fürsten.