Der Marschweg in Wildeshausen lädt zum Radeln ein und wird Allee des Monats Mai 2024

Die Allee des Monats in Wildeshausen ist nicht nur landschaftsprägend, sondern auch wichtig für Fußgänger und Radfahrer. Es ist eine Allee im Wandel, welche bereits Wandel erfahren hat.

Der Marschweg war ursprünglich eine alte Pappelallee, die schon auf der Preußischen Landesaufnahme Ende des 19. Jahrhunderts verzeichnet war. 2004 wurde sie mit 120 Eschen vollständig neu angelegt und ist mittlerweile wieder zu einer beachtlichen Allee mit Tunnelwirkung aufgewachsen. Der Weg wird daher nicht nur von Fußgängern zur Naherholung genutzt; auch Radfahrer genießen den Schatten und die Schönheit der Bäume.

Aber leider ist auch diese Allee durch das Eschensterben dem Tode geweiht. Der ostasiatische Pilz Hymenoscyphus fraxineus hat die Eschen inzwischen in weiten Teilen Deutschlands im Griff. Junge Bäume sterben häufig früh ab, während Bestandsgehölze über Jahre hinweg leiden, bis sie schließlich absterben und entfernt werden müssen. So geschah es in Wildeshausen und geschieht immer weiter. In diesem Frühjahr mussten aus diesem Grund drei weitere Bäume gefällt werden. An ihrer Stelle wurden am Marschweg in der Vergangenheit neben Eschen auch andere Baumarten nachgepflanzt, vor allem Ahorn.

Gegenwärtig wird abgewartet, in welchem Tempo sich die Erkrankung der verbleibenden Bäume fortsetzt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Allee dem Pilz zum Opfer fallen und durch andere, klimaresistentere Baumarten ersetzt werden wird, so wie seinerzeit die Pappeln durch Eschen ersetzt wurden. Schatten und Windschutz werden für die Menschen, die diese autofreie Straße schätzen gelernt haben, zumindest für etliche Jahre verloren gehen. Es bleibt zu hoffen, dass diese kulturlandschaftlich wichtige Verbindung für Mensch und Natur erhalten werden kann, egal in welcher Form.

Fotos: Wolfgang Pohl