Allee des Monats September 2016

Die aktuelle Allee des Monats ist kulturhistorisch besonders spannend und wertvoll:
Der Hubeweg folgt in weiten Teilen der mittelalterlichen Heerstraße Richtung Hannover über den Höhenzug Hube, die zugleich wichtiger Handelsweg war. Um 1775 entstand auf dieser Trasse eine moderne, von einer Allee begleitete Chaussee, die nur auf den besonders steilen Strecken in der Stadt Einbeck und unmittelbar nördlich davon abwich. Von dieser Allee berichtet der Reisende Christoph Meiners in seinem Reisenotizen bereits 1788 von den „regelmässigen schon in grosser Ferne prangenden Reihen von Bäumen, womit sie bepflanzt ist…“
Von diesen Bäumen der ersten Generation sind noch eine große Anzahl in der Allee vorhanden. Dabei handelt es sich um Sommerlinden, die einen Durchmesser bis über einen Meter haben. Diesen alten Bäume zeigen Merkmale einer früheren Schneitelung, d.h. sie sind wie Kopfweiden in ca. 3-4 m Höhe geschnitten worden, möglicherweise um das Laub als Futter und die Äste als Brennholz zu verwenden, wie es früher üblich war.
Die nachgepflanzten Alleebäume bestehen meist aus Holländischen Linden oder aus Rosskastanien.
Bis in das 19. Jahrhundert hinein wurden die Chausseen, so wie der Hubeweg auch, in möglichst gerader Strecke auch über Höhenzüge gebaut, auch wenn die Unfallgefahr hoch war. Zwischen 1827 und 1830 entstand die Kuventhaler Chaussee, die westliche Umleitung der Hube, auf der heute noch die B3 verläuft. Als Verkehrsweg verlor der Hubeweg an Bedeutung, die Allee blieb dadurch erhalten.

Fotos: Foto:  A. Hoppe. (NHB)