Im November 2024 fällt die Wahl auf eine besondere Allee: Die Douglasien-Allee im Forst Upjever im Kreis Friesland wird zur Allee des Monats gekürt. Sie ist nicht nur die erste Allee aus Douglasien, die diesen Titel erhält, sondern auch eine von nur drei in der Datenbank des NHB erfassten Nadelbaum-Alleen in Niedersachsen – und damit eine echte Rarität.
Douglasien (Pseudotsuga), benannt nach dem schottischen Botaniker David Douglas (1799–1834), der diese Baumgattung 1827 nach Europa brachte, gehören zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Mit einer durchschnittlichen Höhe von 60 Metern sind Douglasien die höchsten Bäume Deutschlands. Zudem zählen sie zu den wichtigsten fremdländischen Holzarten und werden bei der Aufforstung von Wäldern gerne genutzt. Ihr Vorteil: Sie sind weniger anfällig für Borkenkäferbefall und können sich gut an veränderte klimatische Bedingungen anpassen.
Die Douglasien-Allee im Forst Upjever wurde 1891 angelegt. Damals pflanzte man 100 Douglasien, die eine Allee von 2.400 Metern Länge bildeten. In den 1960er- und frühen 1970er-Jahren wurde sie forstwirtschaftlich genutzt, wodurch ein Großteil der Allee verschwand. Zum Glück weigerten sich die Waldarbeiter schließlich, alle Bäume zu fällen, sodass ein Fünftel der ursprünglichen Allee bis heute erhalten blieb.
Der Verlauf der ehemaligen Allee lässt sich auch heute noch an verstreut stehenden Douglasien erkennen, die auf die früheren Dimensionen hindeuten. Einst führte die Allee bis zur sogenannten „Schanz“, einem historischen Hinweis auf eine frühere Verteidigungsanlage nahe der Reepsholter Hauptstraße.
Aufgrund der Nähe zur Küste und der damit verbundenen starken Winde erreichen die Douglasien hier nur eine Höhe von etwa 35 Metern. Dennoch bleibt die Allee ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte und der besonderen Anpassungsfähigkeit dieser Baumart.
Fotos: Dr. J. Schulte to Bühne & Dr. Max Peters