Allee des Monats Mai 2025: Die NINO-Allee in Nordhorn: Geschichte trifft Wandel

Als das Gelände der ehemaligen Textilfabrik NINO in Nordhorn ab 2009 neu erschlossen wurde, begann ein neues Kapitel in der Geschichte dieses traditionsreichen Standorts.
Neben dem denkmalgeschützten Spinnereihochbau, der nach jahrzehntelangem Leerstand zum Herzstück eines Kompetenzzentrums für Wirtschaft und Innovation wurde, entstand auch eine neue Straße: die NINO-Allee.

Benannt nach dem 1897 gegründeten Textilunternehmen Niehues & Dütting (kurz: NINO), markiert sie symbolisch den Wandel vom Produktionsstandort zum modernen Kompetenzzentrum. Seit der offiziellen Eröffnung des sanierten Hochbaus im Jahr 2010 steht der Ort sinnbildlich für Strukturwandel, Neuanfang und städtebauliche Perspektive.

Die NINO-Allee zieht sich dabei wie ein grüner Faden durch das Quartier. Entlang der Straße wurden 2013 Kaiserlinden der Sorte Tilia × vulgaris ‚Pallida‘ gepflanzt. Diese Art ist eine besonders stadtverträgliche Kreuzung aus Winter- und Sommerlinde. Ihren Namen verdankt sie vermutlich einem Baum, der einst zu Ehren des Kaisers auf der Berliner Siegerallee gepflanzt wurde. Mit ihrer gleichmäßigen, pyramidenförmigen Wuchsform verleihen die heute stattlich gewachsenen Bäume der Allee ein ruhiges und modernes Erscheinungsbild.

In diesem Jahr wird die NINO-Allee selbst zur Adresse des Veranstaltungsortes:
Der 104. Niedersachsentag findet unter dem Motto „Heimat an der Grenze – Grenzüberwindende Heimatpflege“ direkt am sanierten Spinnereihochbau statt.
Nordhorn steht dabei exemplarisch für ein neues Selbstverständnis von Grenzregionen.
Einst als Randlage empfunden, ist die Stadt heute ein Ort des Austauschs, sowohl ökonomisch, kulturell als auch gesellschaftlich. Ihre Lage zwischen zwei Ländern, Sprachen und Perspektiven wird längst nicht mehr als Begrenzung wahrgenommen, sondern als Chance.

Auch das ehemalige NINO-Gelände ist Ausdruck dieses Wandels: von der Baumwollveredelung zur Informationsverarbeitung, von der Industriebrache zum Innovationsstandort. Heute Verbindungsstück von Historie und Moderne.

Am 30. und 31. Mai 2025 lädt Sie der Niedersächsische Heimatbund also herzlich ein:
zu Fachvorträgen, Gesprächen, Ausstellungen, musikalischen Beiträgen und Exkursionen.
Die Anmeldung ist bereits geöffnet und kostenlos. Wer das Gelände erkundet, begegnet dabei auch der NINO-Allee, die still und grün den Wandel begleitet hat und als lebendige Verbindung zwischen Gestern und Morgen weiterwächst.

Fotos:  Florian Friedrich